Anneliese hat mich gefragt, ihre Leserbriefe an die SZ hier ein zu stellen. Leider ist es bisher nicht abgedruckt:
Datum: 4. April 2011 20:27:36 MESZ
An: leserbriefe@sueddeutsche.de
Betreff: Freispruch für den Berliner Zoo, 2.4.2011
Betreff: Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wäre erfreut, wenn Sie den folgenden Leserbrief veröffentlichen würden.
SZ vom 2.4.2011, "Freispruch für den Berliner Zoo" von com
Das wird der Berliner Zoodirektor gerne lesen: Freispruch! So jedenfalls der Autor "com". Tatsächlich sind die Ursachen für den Virusinfekt von Knut wie auch der Virus selbst unbekannt. Der Berliner Zoo wird seit langem wegen der hygienisch fragwürdigen Verhältnisse im Eisbärengehege kritisiert. Die Fäkalien gelangen mit dem Regen (oder auch schon mal versehentlich beim Säubern mit dem Schlauch) ins Wasser, aus dem die Eisbären trinken und in dem sie schwimmen. Auf Knuts letztem Geburtstag (5.12.2010) hat der Bärenkurator mit großer Geste verkündet, dass die Eisbären so um das Jahr 2012 herum eine Tränke erhalten würden.
Die Kritik vieler Knutfreunde vor und nach Knuts Tod bezog sich auf die Lebensumstände im Gehege, denen Knut seit September 2010 ausgesetzt war: Drei etablierte Eisbärinnen, jeweils an Gewicht überlegen, die ihm nicht durchweg freundlich gesonnen waren und deren Gefährlichkeit für sich er nicht einschätzen konnte, ein kahles Felsengehege ohne Schubberbäume und Naturboden. Legendär dagegen die Bilder aus seinem alten Gehege, nachdem er sich genüsslich auf der Erde gewälzt hatte und im Ergebnis aussah wie der Schwarze Ritter oder Zorro oder eben wie ein Schwarzbär. Keine Spielzeuge, denn die sind nach des Direktors sehr exklusiver Ansicht mehr oder weniger des Teufels (Spielzeuge aus Kunststoff seien "menschlicher Müll") oder der erste Schritt in Richtung Disneyland. Gut, als Zugeständnis bekam Knut zum Geburtstag eine Kordel. Und zweimal im Jahr (oder gar öfter?) einen Ast, jedenfalls dann, wenn der RBB für Filmaufnahmen bereitstand. Eisbären, auch erwachsene, sind unglaublich verspielt. Münchner SZ-Leser können sich im Tierpark Hellabrunn leicht davon überzeugen! Die Möglichkeiten auf dem Berliner Felsenplateau sind dagegen auch für kreative Eisbären sehr beschränkt, zumal Knut die Tage stundenlang eingeschüchtert in einem abgelegenen Winkel verbrachte und sich meist erst dann aufs Gelände traute, wenn die drei Dominas hinter Schloss und Riegel waren. So auch am Tage seines Todes.
Anneliese Klumbies, Hamburg