RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#1 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 02.09.2012 21:53

Berlin: Knuts Präparat soll ein Meisterstück werden
VON ANJA SOKOLOW, 02.09.12, 16:20h, aktualisiert 02.09.12, 20:14h

Zitat
BERLIN/DPA. Mehr als zwei Jahre nach seinem Tod soll Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum zu sehen sein. Im Jahr danach will das Haus ihn in einer Dauerausstellung zum Thema „Wert der Natur“ zeigen. Doch Erwartungen von Knut-Fans, die ein niedliches Tier sehen wollen, wird das Museum nicht erfüllen. „Viele Leute haben bestimmte Vorstellungen von dem, was Knut ist. Wir werden es vielen nicht recht machen können“, sagte Generaldirektor Prof. Johannes Vogel, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.



Quelle & Bericht
http://www.mz-web.de/servlet/ContentSer ... 6570093177

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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#2 von Ludmila , 02.09.2012 22:13

Dieses Meisterstück möchte ich nicht sehen. Diese Nachricht macht mich traurig.

 
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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#3 von Monika aus Berlin , 02.09.2012 22:15

Das war ja leider vorauszusehen. Mir ist es völlig egal, ob Babyknut oder nicht. Ich werde mir das "Meisterstück" auch nicht ansehen.
In der heutigen Rbb-Abendschau haben sie auch schon darüber berichtet.


Monika


 
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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#4 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 02.09.2012 22:17

Das Museum hat einen Eisbären im Keller stehen, es ist absolut überflüssig Knut auszustopfen ...

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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#5 von water , 02.09.2012 22:17

[mittig]:evil: So eine doofe Idee :evil:[/mittig]

 
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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#6 von babs , 03.09.2012 00:05

wenn denn da schon ein Eisbär im Keller verstaubt und man den Knutfans mit dem geplanten "Exponat" nicht gerecht werden kann, dann
frage ich mich wirklich, ob es nicht sinnvollere Aufgaben gibt?

Ich finde diese Idee auch nur doof!

babs

 
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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#7 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 03.09.2012 09:15

Der Rindenmulch im Gehege habe Gerbsäure abgesondert und das Fell verfärbt.

Rindenmulch???? Rindenmulch hatte er zuletzt, als Herr Dörflein noch lebte. Zum Schluß hatte er noch nicht mal Sand auf seiner alten Anlage. Im letzten halben Jahr seines Lebens gab es auf der großen Anlage weder Rindenmulch noch Sand. Nur noch Steine.

Vielleicht hat sich sein Fell verfärbt, als man ihn 16 Stunden im schmutzigen Wasser treiben ließ.



Sie sollen ergründen, wie das Tier so viele Emotionen wecken konnte und wie sich dieses Interesse nutzen lasse, um die Menschen für die brennenden Themen unserer Zeit wie Klimaänderung, Wasser-, Rohstoff- und Nahrungsmangel zu sensibilisieren.

Wäre mit dem lebenden besser gewesen!

Die Ausstellung mit Knut werde deutlich mehr Besucher anziehen, glaubt Vogel.

Als er noch lebte hätte man Millionen von Euros verdienen können, dies wurde vehement von der Zooleitung abgelehnt. Selbst den Kiosk mit den Knutsouvenirs hat man verpachtet.
Aber mit dem toten Bär will man Geld verdienen? Einfach nur widerlich.
:evil: :flop:

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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#8 von GiselaH , 03.09.2012 19:41

babs und water, ihr habt vollkommen Recht - das ist eine doofe Idee :flop: .

 
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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#9 von Goldammer ( gelöscht ) , 04.09.2012 21:12

"Widerlich" ist das richtige Wort!
Alles, was mit Knuts Ende zusammenhängt - und mit dem, was in Zukunft "damit" passiert - ist ekelhaft und macht einfach immer noch unglücklich.

Goldammer

RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#10 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 05.09.2012 00:09

Selbstverständlich hat die Museumsleitung diverse, im Text unterschiedliche Mails bekommen ... Betreff: Knut-Demoplastik
die Antwort war immer gleich:

Zitat
Danke für Ihre offenen Worte. Ich respektiere Ihre Ansichten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Mensch und Natur näher zu bringen, und verschiedene Menschen wählen/öffnen sich verschiedenen Zugangsweisen. Dabei gibt es kein richtig oder falsch, aber möglicherweise Versuch, Irrtum und Erfolg.



Im Gegensatz zum Berliner Zoo hat man immerhin eine Antwort)

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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#11 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 06.09.2012 12:22

Das Forum hat viele „stille Leser“, die inzwischen sogar oft in der Überzahl sind.

Niemand möchte einen „ausgestopften“ Knut. Die stillen Knutfreunde stehen nach wie vor an Knuts Seite und werden nicht müde dem Museum ihren Unmut mitzuteilen.

Mit großer Freude habe ich die Briefe gelesen und diese darf ich in der Knutitis veröffentlichen :heart:



Eine Knutfreundin schreibt:

Zitat
Sehr geehrter Herr Prof. …

in der Mitteldeutschen Zeitung vom 2. September las ich Ihren Beitrag über die geplante bzw. demnächst wohl leider in Angriff genommene Präparation des Eisbären Knut.

Den "Wert der Natur", so las ich mit Erstaunen, soll Kindern anhand dieser Präparation nahe gebracht werden. Es mögen Meister ihres Fachs in Ihrem Hause tätig sein, doch den Wert der Natur vermag ich nur im Lebendigen zu erfahren und zu erkennen.

Hätten Sie Knut im Zoo gesehen, als er noch lebte, dann würden sie mich vielleicht verstehen. Dann wäre Ihnen auch klar, warum dieses Tier so viele Menschen "emotional berührt" hat. Begreift man denn Emotionen anhand einer Dermoplastik?

Jetzt habe ich mich als "Knut-Fan" geoutet. Nun glaubt man offenbar, diese Gruppe von Zoo-Besuchern würde das Ergebnis Ihrer Arbeit mit Ungeduld erwarten. Ich versichere Ihnen, das Gegenteil ist der Fall! Ich kenne niemanden von Knuts Stammbesuchern, der die Abteilung des Museums, in der Knut aufgestellt werden soll, jemals besuchen wird.

Ich kenne niemanden, der diese Idee begrüßt hat oder auch nur verständlich fand. Alles, was sich Knut-Freunde wirklich wünschen, ist - dass man diesem Tier nun seinen Frieden läßt. Und es nicht ein letztes Mal als Einnahmequelle mißbraucht.

Die Knut-Freunde wird die Ausstellung dieses Präparates gewiß nicht interessieren - wer aber kommen wird, das werden - wie in Berlin üblich - die Sensationslüsternen sein; aber auch nur eine Woche lang. Ist es dieses Publikum, welches Sie ansprechen und für die Arbeit Ihres Hauses interessieren möchten? - Legen Sie Wert darauf, unter diesem Aspekt - der Zurschaustellung, muß ich leider sagen - in der Presse Furore zu machen?

Ich glaube, es wäre für alle sehr viel besser, diese unglückselige und geschmacklose Idee würde gar nicht erst realisiert werden.

Ich hoffe, Sie nehmen mir meine direkten und offenen Worte nicht übel.

Mit freundlichen Grüßen





eine weiter Freundin von Knut formuliert:

Zitat
Sehr geehrter Herr Prof. …

wie Sie nun durch vielfältige Rückmeldungen erfahren haben, wollen die Knutfreunde weder einen niedlichen toten Knut sehen noch einen kuscheligen. Sein Fell ist auch nicht durch Rindenmulch verfärbt (das war Anno 2007), sondern von der Krätze gelöchert. Das wird viel Kunststopferei vom Präparator oder seinen Helfershelfern erfordern. Sein Ruhebett war der kahle Felsen und seine Gesellschaft waren drei manchmal zickige Zwangsgesellschafterinnen. Die für sich auch ganz bemerkenswerte und liebenswürdige Persönlichkeiten sind.

Für Lamborghinis hätte er sich sehr begeistert. Thomas Dörflein hat erfolgreich versucht, ihm sein Interesse für Autos zu übertragen.

Die Empfindlichkeiten der Knutfreunde, die ihm nicht als ausgestopftem Wiedergänger begegnen wollen, werden Sie nachempfinden können. (Ich weiß, man sagt bei einer Dermoplastik nicht ‚ausgestopft’.) Er war uns einfach sehr nahe, und Nahestehenden begegnet man bislang nicht so gerne im Museum. Jedenfalls nicht als Dermoplastik.

Knut war kein beliebiges Exemplar seiner Art. Das Individuum Knut ist nicht ohne seine Geschichte, die frühkindliche Symbiose mit Thomas Dörflein und die emotionale Bedeutung zu denken, die er für sehr viele Menschen in aller Welt hatte.

Ich will Ihnen gerne erklären, was Knut vom Gorilla Bobby unterscheidet. Wenn Sie mir denn Gelegenheit geben.

Das Problem besteht auch nicht darin, dass viele unterschiedliche Vorstellungen der Anhänger von Knut existieren, sondern dass das Museum sehr ungenaue Vorstellungen von Knut besitzt. Immerhin planen Sie ein Symposium mit Fachleuten, die ergründen sollen, warum Knut solche Emotionen geweckt hat und wie er für die "großen Themen" nutzbar gemacht werden kann.

Wenn es Sie interessiert, lasse ich Ihnen einen Text von mir zukommen. Er enthält Erklärungsansätze und Reflexionen zum Thema, mehr als ich zu diesem Thema aus anderen Quellen kenne.

Mit freundlichen Grüßen

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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#12 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 06.09.2012 13:06

... kurz vor Knuts 1.Todestag, erschiien im Tagesspiegel ein Artikel über die Pläne für seine Dermoplastik ...

und eine Freundin von Knut schrieb:

Zitat
Sehr geehrter Herr Professor ...

Nicht alle Menschen befürworten die Zurschaustellung von populären, toten Berliner Zootieren als Dermoplastiken im Naturkundemuseum. Ich zB gehöre nicht dazu.
Nach Knuts Tod gab es weltweite Proteste gegen den Plan, seine Überreste zu präparieren und auszustellen. Der Darstellung des Tagesspiegels, gerade Kinder würden sich darauf freuen, Knut als Dermoplastik wiederzusehen, möchte ich widersprechen.

Heute gibt es andere Möglichkeiten, Tiere gelungen und lebensnah nachzubilden bzw darzustellen und in Ausstellungen den Menschen nahezubringen.

Es gibt gerade von Knut tausende von Fotos, Videos, und Büchern, außerdem viele Kinderzeichnungen anlässlich seines Todes. Sein Leben und Sterben ist umfassend dokumentiert worden, u.a. vom RBB. Allein mit diesem Material hätte man eine Vielzahl von Ausstellungen gestalten können.

[mittig]"Knochen und Fell sind schon beim Präparator" Dieser Satz von Zoodirektor Dr Blaszkiewitz,
einige Tage nach Knuts Tod, bleibt unvergessen und unverziehen.

Ein passender, fast triumphierender Schluss-Satz des Herrn Direktors zur "Affäre Knut".[/mittig]


Knut war für viele Menschen mehr als ein Zootier: ein Freund. Ein hilfloses, schutzbedürftiges, besonders niedliches, weisses Bärchen, von einem coolen Tierpfleger liebevoll aufgezogen; später nach dessen Tod ein liebenswerter, etwas trauriger, sanfter, verspielter Jungbär, dem in den letzten Monaten seines Lebens - warum auch immer - übel mitgespielt wurde.

Die Zurschaustellung seiner präparierten sterblichen Überreste wird viele Menschen - auch mich - in ihrem ethischen Empfinden verletzen und ein nicht gerade positives Bild auf die Menschen, Politiker und Entscheidungsträger werfen, die dafür verantwortlich sind.

Sein "Präparat" wird die anziehen, die einen "ausgestopften" Knut "geil" finden...

Mit freundlichen Grüßen

PS: Knut war nur das Symbol für den durch den Klimawandel bedrohten Lebensraum der Eisbären. Ihn jetzt in eine simulierte Arktis zu stellen, hätte nichts mit dem wirklichen Knut zu tun und würde seine Geschichte, die für sich interessant und dramatisch genug ist, negieren.

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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#13 von Mona ( gelöscht ) , 06.09.2012 13:19

Hallo Uli,

danke fürs Einstellen :top:

Mit großem Interesse habe ich die Briefe gelesen!

Kein einziger Knutfan möchte eine Dermoplastik im Naturkundemuseum. Es schüttelt mich, macht mich zornig und traurig :-( , wenn ich nur daran denke :negativ:

LG
Mona

Mona

RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#14 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 06.09.2012 13:54

Zitat
...bleibt unvergessen und unverziehen.



Genauso ist es

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RE: Eisbär Knut Ende 2013 als Präparat im Naturkundemuseum

#15 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 09.09.2012 18:14

Von Tag zu Tag - Vergilbt
03.09.2012 von Andreas Conrad - Tipps zur Bärenfellpflege.

Zitat
Lange nichts mehr vom Gilb gehört. In den Sechzigern war er der Schrecken der deutschen Hausfrau, machte sich hungrig über das strahlende Weiß ihrer Gardinen her – eine frühe Ikone des Werbefernsehens im Dienste eines offenbar erfolgreichen Gegenmittels. Jetzt hat das kleine gefräßige Monster wieder zugeschlagen, an völlig unerwarteter Stelle: Es geht um das Fell unseres Bären, des unvergessenen Knut. Schneeweiß ist er uns in Erinnerung, als strahlend reines Fellknäuel wurde er selbst zur Ikone, ein moderner Gegenentwurf zum verstaubten Gilb, und jetzt das: Knuts Fell sei „nicht schneewittchenweiß, sondern eher lamborghinigelb“, befand der Chef des Naturkundemuseums, Johannes Vogel, in einem dpa-Interview.



Bericht & Quelle
http://www.tagesspiegel.de/berlin/von-t ... 85666.html

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Geburtstagsgrüße für Knut
Berliner Kurier 17.8.2012 - War es doch ein Todesvirus?

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