Forum Übersicht - Der Kalmthoutse Heide im Schnee, 28.12.2014

Ich möchte euch gern einige Bilder zeigen von unsere Schneewanderung auf der Kalmthoutse Heide in Belgien. Ein Tag zuvorne hat es geschneit und es gibt eine riesige Packung von 20 Zentimeter, ungewöhnlich für einen ersten Schneefall, ungewöhnlich für die Jahreszeit, ungewöhnlich viel Schnee für unsere Gegend.

Leider hat ich nur eine kleine alte Kompaktkamera dabei, also ist die Bildqualität beschrankt.



Der Kalmthoutse Heide ist ein Naturschutzgebiet in der belgischen Provinz Antwerpen, nahe dem Dorf Kalmthout und der holländischen Grenze. Das Gebiet ist etwa 3750 Hektar und besteht hauptsächlich aus Heide mit Wiesen, Dünen und Pinienwald. Das Naturschutzgebiet ist Teil eines fortlaufenden Naturgebiet, die auf beiden Seiten der belgisch-niederländischen Grenze erstreckt: "Grenzpark De Zoom Kalmthoutse Heide".



Wir wandern dorthin aus das Städchen Essen. Der Anfang ist schwer. Der Schnee ist hart gefroren auf einer glatten Oberfläche des eisigen Pfützen. Das Foto oben, entstanden bei den ersten Schritten der Wanderung, noch auf dem Gelände des Hotels, sagt schon etwas.

Durch eine offene Eisentor auf der anderen Seite der Eisenbahn gehen wir durch einen schönen Buchenallee. Dann suchen wir uns sorgfältig einen Weg über die vereisten und schneebedeckten Strassen von Essen und Heikant, bis wir nach einiger Zeit das Land aussen die Stadt erreichen. Durch hohe Schnee wandern wir entlang Wiese und Wald.



Wir worden von einem Bewohner, ein junger Mann, gewarnt nicht in den Wald zu gehen. Aufgrund der Regen und Schnee sind viele Bäume - meist Kiefern - kopflastig geworden und brechen grosse Äste ab. Vorgestern wird im Fernsehen von der belgischen Polizei dafür schon gewarnt. "Es ist Draussen heute nichts für ältere Menschen," meint der junge Mann, ein Dreiziger. Eigentlich fühle ich mich jünger als er - aber ich sage nichts; Er meint es gut. Ich soll die Jugend seine Illusionen nicht rauben!

Die Warnungen waren gestern relevant während der Schneefall, aber das sind sie heute nicht. Es schneit nicht mehr, es gibt keinen Wind. Der Schnee taut oder sublimiert von den Äste. Die Äste die jetzt noch nicht gebrochen sind, werden das nicht mehr. Metallmüdigkeit gibt es nicht bei Bäumen ... Übrigens treffen wir auf den Waldpfaden viele abgebrochene Äste, die in den nächsten Fotos gezeigt worden. Die ehere Warnungen waren natürlich nicht ganz umsonst ...

Noch einige Eindrücke von das Landschaft unterwegs.







Wir gehen durch die "Nolse Dünen" und kommen im Bereich der Stappersven, einem der größten Teiche in den Park. In das Bild unten ist ein Ableger der fen zu sehen.



Ein weiterer grosser Tannenzweig, der nach unten kam.



Nach und nach verlassen wir den Wald und kommen wir in den offenen Bereich des Kalmthoutse Heide.

Ein Bänkchen entlang dem Weg. Ein gutes Moment für das Mittagessen. "Empfindliche Stelle" steht auf einem Schild daneben. Die Belgier haben nette Worte für gefährdete Natur!





Wir kommen auf die eigentliche Heide.

Der Schutz dieser wunderschönen Natur war nicht immer auf Rosen gebettet.

Im Jahr 1911 entwickelte die Stadt Kalmthout, Inhaber der Heide, Pläne für den Bau einer Strasse durch die Moore. Durch das aufstrebenden Tourismus waren Häuser auf dem Land sehr beliebt und mit der Bau einer Strasse würde angrenzenden Grundstücke für viel Geld verkauft werden. Der Belgischen "Verein für Natur und Städtepracht", im Jahr zuvor gegründet, kam in Verruf und sprach selbst von der "Zerstörung eines irdischen Paradies", in Anspielung auf den ästhetischen Wert der Natur in das Gebiet.



Weil die Naturschutzvereine zu diesem Zeitpunkt keine rechtliche Möglichkeiten hatten die Natur schützen zu lassen, wurde Zuflucht gesucht in Klagen über die Pläne in der Presse, in die Mobilisierung von Naturliebhaber und Grossgrundbesitzer und in Beschwerde an die direkt zuständigen Behörden. Trotz dieser Massnahmen blieb dem Erfolg leider begrenzt und die Heide wird an mehreren Stellen beschädigt. Der Schutz der Natur war zu dieser Zeit in der Geschichte nicht üblich.



Die Zeit um die Wende des zwanzigsten Jahrhunderts wurde von weit verbreiteten Heideland-Reklamationen markiert. Die Gemeinde Kalmthout sah Naturschützer als "seltsame Menschen, die keine einzige Immobilie in der Heide besessen." Sie hatten daher kein Recht, mit der Geschäfts zu stören. Diese Ansicht wurde von der lokalen Bevölkerung unterstützt und im Jahr 1937 beschwerten in einem Brief um 42 Bauern aus der Gemeinde sich bei den damaligen Ministerpräsidenten, dass die Benennung der Heide als "Landschaft" (ein belgischer Naturerhaltungsmassnahme) "eine kommunistische Terroranschlag wäre, in Anlehnung an das bolschewistische Russland."



Zuerst in 1941 wurde der Kalmthoutse Heide als "Landschaft" klassifiziert, für seine ästhetischen und wissenschaftlichem Wert. Durch Königlichen Erlass vom 24. September 1968 wurde der Kalmthoutse Heide erhöht zu Staatsnaturschutzgebiet.



Heute ist das Gebiet Teil des grenzüberschreitenden "Grenzpark De Zoom-Kalmthoutse Heide", die 3750 ha Naturschutzgebiet umfasst. Der Park wird von einem Sonderausschuss, der belgischen und niederländischen Naturorganisationen vertreten sind, verwaltet.

Die Kalmthoutse Heide ist teilweise eine nasse Heide mit weitläufige Teiche und sumpfige Gebiete. Unsere Route führt uns vorbei an einigen der Teiche. Im Schnee sind die Grenze zwischen Wasser und Weg manchmal schwer zu sehen; Also aufgepasst!



Wir überqueren die grosse Heide.



Einige weitere Impressionen.









Bei der Annäherung das Dorf Heide laufen wir wieder zwischen den Bäumen.





Dieses langes Pfad führt uns direkt zum Bahnhof in Heide. Ende der Wanderung!

Mehr Bilder von unsere Wanderung sind noch zu sehen in diese Fotoreihen:

Hallo Frans,

das sind super Fotos von einer tollen Winterlandschaft.
Da wäre ich gern mit gewandert.
Ich liebe so eine Schneelandschaft, leider ist hier keine Spur von Schnee.
Vielen Dank, es hat Freude gemacht Deinen Bericht zu lesen
und die Bilder an zu schauen.

Mein lieber@Frans
das war schlichtweg ein bombastischer Bericht und dann auch noch mit so viel interessanten Hintergrundwissen über dieses traumhafte Gebiet.
Ich bin mal wieder völlig hin und weg.

Danke dafür und mal so am Rande... die kleine Kompaktkamera hat Deinen Bildern und deren Qualtität absolut keinen Abbruch getan. Sie sind wie immer allererste Sahne!!!



Sei ganz lieb gegrüsst und geknuddelt.

Lieber Frans,

Zitat

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... ungewöhnlich für einen ersten Schneefall, ungewöhnlich für die Jahreszeit, ungewöhnlich viel Schnee für unsere Gegend.

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... und du hast daraus einen ungewöhnlich schönen Bericht gezaubert .
Die Landschaft, durch die ihr gewandert seid, sieht im Schnee absolut märchenhaft aus.
Du hast beeindruckende Fotos davon gemacht.

Danke auch für deine informationen über die Geschichte der Kalmthoutse Heide.
Sie sind sehr interessant. Es ist gut, dass sie jetzt vor gierigen Menschen geschutzt ist und als Kulturgut für alle erhalten bleibt.

Lieber Frans,

Ach ist das schön. Verwöhnprogramm von Frans gleich zum Anfang des neuen Jahres.
Du weißt ich liebe die Bilder von Euren Ausflügen, und die Schneebilder ganz besonders.
Das sind wieder traumhaft schöne Fotos von einem wunderschönen Fleckchen Erde.
Mit den vielen interessanten Informationen bist Du gleichzeitig auch noch ein guter Reiseleiter.
Danke.

Bei uns ist der Schnee leider auch schon wieder getaut.

Hallo Frans

Ihr habt eine Wanderung durch eine total verzauberte Winterlandschaft gemacht. Die Kalmthoutse Heide im Winter ist etwas ganz besonderes.

Bea

Hallo Frans!

Recht herzlichen Dank für die wunderschönen Fotos von einer fantastischen, zauberhaften Landschaft! Dort würde ich auch gern wandern. Nicht nur einmal... Die Landschaft dort ist so vielgestaltig, immer wieder etwas anders. Herrlich!

Und vielen Dank auch für die Hintergrund-Information über den Naturschutz der Kalmthoutse Heide! Sehr interessant!

N.

Lieber Frans,

was für ein Bericht , welch traumhafte Fotos
Ich glaube, du würdest selbst ohne Kamera wunderbare Fotos schießen
Das ist mal wieder Seele baumeln lassen vom Allerfeinsten

Herzlichen Dank für diesen Verwöhnservice
Nanni

Hallo Frans,

was für eine atemberaubende Winterlandschaft

Die Fotos sind wie immer wunderschön und dein Bericht, mit vielen Infos, wieder erste Sahne

Mona

Einfach nur traumhaft
Man riecht geradezu die frische SChneeluft!