Tausende radioaktive Wildschweine in Bayern

#1 von GiselaH , 15.03.2015 19:37

Obwohl ich natürlich weiß, wie unendlich lange es dauert, bis sich Radioaktivität abbaut, finde ich diese Meldung erschreckend und ich gehe mal davon aus, dass nicht nur das Schwarzwild betroffen ist.

Zitat
München (dpa) - Knapp 30 Jahre nach dem Atomunglück von Tschernobyl sind immer noch viele Wildschweine in Bayern radioaktiv belastet. Der zulässige Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm wird teilweise um mehr als das Zehnfache überschritten.

Das geht aus der Antwort des bayerischen Umweltministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor. Im Landkreis Augsburg überschritt im Jahr 2013 sogar mehr als die Hälfte der 612 genommenen Proben den Grenzwert.

In den zwölf Landkreisen, die 1986 am stärksten von der Tschernobyl-Wolke getroffen worden waren, lagen insgesamt 1332 Proben über dem Grenzwert. Wildbret mit einer Belastung von über 600 Becquerel pro Kilo darf nicht in den Handel gelangen, die Jäger können dafür beim Bundesverwaltungsamt einen Schadenausgleich beantragen.

Die bayerischen Grünen werfen dem Umweltministerium vor, sich für die Problematik nur begrenzt zu interessieren: Nach den Zahlen der Bundesbehörde habe es 2013 allein aus Bayern mehr als 3300 solche Anträge auf Schadenausgleich gegeben, sagte der Abgeordnete Markus Ganserer.
Nach den Daten der amtlichen Lebensmittelüberwachung wird der Grenzwert zum Teil sehr weit überschritten. So wurde in Cham 2013 bei einem erlegten Tier 9840 Becquerel pro Kilogramm gemessen, in Regen bei einem Schwein 9836 Becquerel. Die Behördenmitarbeiter haben aber kein radioaktiv belastetes Fleisch im Handel oder in Gaststätten gefunden.

Keine Auskunft kam zu der Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass das Fleisch nicht getesteter Tiere radioaktiv belastet sein könnte: "Statistische Aussagen sind dazu nicht möglich", heißt es in dem Schreiben des Umweltministeriums. "Dennoch gibt es keine Pflicht, die Strahlenbelastung zu messen", kritisiert Ganserer. "Und auch in stark belasteten Regionen wird nur ein Teil der erlegten Tiere beprobt." Das Ministerium dagegen verweist in seiner Antwort auch darauf, dass Wildschweinfleisch ein Lebensmittel "von geringer Bedeutung" sei. Die durchschnittliche Verzehrmenge pro Kopf liege bei 600 Gramm pro Jahr.



Quelle: dpa

 
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zuletzt bearbeitet 15.03.2015 | Top

RE: Tausende radioaktive Wildschweine in Bayern

#2 von ConnyHH , 15.03.2015 23:53

@GiselaH
Ein sehr interessanter Artikel, wie ich finde. Ich habe nicht geahnt, dass noch immer so eine enorme Strahlenbelastung bei den Tiern besteht, ebenfalls wissend, dass der Abbau von Strahlung eine halbe Ewigkeit dauert.

Puuuuh....



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RE: Tausende radioaktive Wildschweine in Bayern

#3 von Frans , 16.03.2015 09:08

Diese ganze Problematik spielt eigentlich in ganz Europa und überall ist die Interesse (und damit das Bewusstsein) Null.
Eigentlich gehören solche Ergebnisse in der Statistik für Volksgesundheit für jedes Land, weil es natürlich nicht nur Tschernobyl gab ...

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RE: Tausende radioaktive Wildschweine in Bayern

#4 von Rena † , 16.03.2015 21:04

Deshalb esse ich auch keine Pfefferlinge aus Weißrussland, kein Elchfleisch, kein Renntierschinken oder Ähnliches aus Norwegen oder Finnland.

Das Bewusstsein für die Gefahr einer atomaren Verstrahlung ist nicht vorhanden. Auch nach dem katastrophalen Atomunfall in Fukushima wird diese Gefahr verniedlicht oder gar nicht war genommen.

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