Kompetenzzentrum Wildtierhaltung Zürich (CH): Was ist eigentlich artgerecht?

#1 von ConnyHH , 26.08.2016 18:56

Was ist eigentlich artgerecht?
von Alois Feusi 25.8.2016, 09:00 Uhr

Zitat
Der Schutz der Tiere orientiert sich oft an menschlichen Vorstellungen statt an den Bedürfnissen der Tiere. Die Experten des Zürcher Kompetenzzentrums Wildtierhaltung wollen nun Gegensteuer geben.

«Wir leben in einer Gesellschaft, die so viel wie nie zuvor über die kulturelle Errungenschaft Tierschutz diskutiert und gleichzeitig noch nie so entfremdet war von der Tierhaltung wie heute.» Bernd Schildger, Direktor, des Berner Tierparks Dählhölzli, spricht am Mittwoch Klartext bei der Bärenanlage des Zürcher Zoos. Das Kompetenzzentrum Wildtierhaltung (KWH), das Schildger präsidiert, hat zu einer Medienkonferenz geladen.

Breites Expertenwissen

Der 2008 auf Initiative von Knies Kinderzoo zusammen mit den Zoos von Zürich und Basel sowie dem Tierpark Dählhölzli gegründete autonome und neutrale Verein mit Sitz in Zürich berät private Wildtierhalter und Behörden und kann bei der Begutachtung der Haltung von Wildtieren mit rund dreissig unter Vertrag stehenden Verhaltensbiologen und Tiermedizinerinnen aus ganz Europa als unabhängige Expertenorganisation angerufen werden. An die hundert solcher Beratungen und Gutachten wurden in den vergangenen Jahren gemacht – vor allem für kleinere Zoos. Das ist eine sehr kleine Zahl angesichts der Tausende von Wildtieren, die alleine in der Schweiz in Gefangenschaft leben. Ihre Zahl kennt aus Gründen des Datenschutzes niemand, ganz zu schweigen von jener der illegal gehaltenen Tiere.

Nun ist das Kompetenzzentrum Wildtierhaltung erstmals an die Öffentlichkeit getreten. Der Verein will den zunehmend ideologisierten Diskurs um den richtigen Umgang mit Wildtieren auf eine nüchternere Ebene zurückführen. Ein auf den egoistischen und philosophischen Vorstellungen der Menschen basierender Tierschutz bringe den Tieren nichts, sagt Schildger. Und: «Wir zertrampeln Tiere auf Waldwegen, wir atmen Insekten ein, und letztlich ist der totale Tierschutz mit der humanen Existenz nicht vereinbar. Wir sind die effizientesten Terminatoren, die es je gab auf diesem Planeten. Aber wir sind auch die Einzigen, die Tierarten retten und erhalten können.»

Man müsse sich an den Bedürfnissen der Tiere orientieren, erklärte auch Alex Rübel, Direktor des Zürcher Zoos. Diese ergeben sich aus deren biologischen Eigenheiten, wie Rübel anhand des 24-Stunden-Tags der Bewohner der Bärenanlage ausführte. Verschiedene Bärenarten leben in dem Gehege und müssen aneinander vorbeikommen, artgerecht ihre Nahrung suchen und sich auch zurückziehen können. Jedes Tier habe seinen «Beruf», und diesen müsse es artgerecht ausführen können.

Völlige Entfremdung droht

Damit spricht Rübel auch Fredy Knie jun. aus dem Herzen. Verbote von Tieren im Zirkus seien der falsche Weg, erklärt der Verwaltungsratspräsident des Zirkus Knie. Wesentlich seien nicht nur das Futter und der Auslauf, sondern auch die Beschäftigung, die Forderung und das Ausleben sozialer Bedürfnisse. All dies werde in einem zeitgemäss geführten Zirkus garantiert. Überhaupt führe die Diskussion um Haltungsverbote in Zirkussen und Zoos in eine völlig falsche, extreme Richtung. «Wenn die Haltung in Zoos verboten wird, weshalb nicht auch in Privathand?», fragt sich Knie. «Dies aber führt zur völligen Entfremdung von den Tieren.»



Quelle vom Bericht:
http://www.nzz.ch/zuerich/kompetenzzentr...recht-ld.112840



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zuletzt bearbeitet 26.08.2016 | Top

RE: Kompetenzzentrum Wildtierhaltung Zürich (CH): Was ist eigentlich artgerecht?

#2 von Frans , 26.08.2016 19:04

Zitat von ConnyHH im Beitrag #1
autonome und neutrale Verein


Autonom ... Kann sein ... - man erklärt aber nicht das wie und warum, und gibt keine Vorbilden von die gesagte Autonomie.
Neutral ... Wenn ich das Artikel lese, bekomme ich nicht das Idee das diese Verein neutral ist ... - sie erklärt vor allem nicht, wie sie sich überhaupt, finanziell und als Berater von Privathaltungen, eine Neutralität leisten kann.

 
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