Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#1 von ConnyHH , 27.03.2017 17:22

Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt
24.03.2017 / von Colin Goldner

Zitat
Als die Bärin Tips erschossen wurde, beteuerte der Direktor des Osnabrücker Zoos , die tödlichen Schüsse seien alternativlos gewesen. Aber der Fehler liegt im System.

Am 11. März gelang der Hybridbärin Tips gegen 14.45 Uhr die Flucht. Tips, eine „versehentliche“ Kreuzung aus Braun- und Eisbär, brach aus ihrem unzureichend gesicherten Gehege im Osnabrücker Zoo aus und gelangte in den Besucherbereich. Während der Winterruhe hatte die zwölfjährige Bärin so viel Gewicht verloren, dass sie sich durch einen Schieber zwängen konnte, der eigentlich nur für die Silberfüchse vorgesehen ist, die mit auf dem Bärengelände leben...



Quelle vom kompletten Bericht:
http://www.taz.de/!5391828/



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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#2 von Frans , 27.03.2017 18:36

Vieles was Herr Goldner schreibt, sind auch meine Gedanken.

Das Geschehene in Osnabrück hat mich wieder wutend und zugleich betrübt gemacht.
Ich habe mich aussen die Diskussion gehalten. Die arme Bärin kommt nicht zurück mit Vorwürfe entweder Verteitigungen entweder Untersuchungen wie es so weit kommen könnte ...

Ich glaube, man - vor allen den Zooleitungen - könnte sich besser Gedanken machen wie man so etwas vor immer vorkommen kann. Aber etwas Neues bedenken, das ist ja leider nicht einen Stärke von Zoos ...

Es bracht mich auf den Gedanken: Wenn in menschliche Gefängnis jemanden entkommt, gibt es Sicherheitsvorkehrungen. Man ist nicht so einfach aus der Gefängnis; es gibt separat ab zu schliessen Kompartimenten die man (normalerweise) nicht alle durchkommt. Warum gibt es kein Sicherheitsvorkehrungen rundum die Anlagen von potentiell für Menschen gefährliche Tiere in Zoos!? Innerhalb solche Sicherheitsvorkehrungen wären die Besucher innerhalb sehr kurze Zeit zu evakuieren. Und solange ein ausgebrochenes Tier in eine solche Sicherheitsvorkehrung bleibt, hat man alle Zeit das Tier zu ruhe kommen zu lassen und/oder es zu betauben.

Dabei gibt es mit Drone-Technologie heutezutage noch ganz andere Weisen ein Tier "unschädlich" zu machen ohne es zu erschiessen. Lass doch einfach ein verschwertes Netz von aus der Luft auf sie fallen, so das sie sich nicht mehr bewegen können. Wie schwierig kann das sein? Die Technik ist schon seit Jahren vorhanden und geprüft. Bestimmt gibt es in den heutigen Zeit mehrere Methoden zu bedenken, wobei das Erschiessen von Tiere unter keine Umstände mehr notwendig ist. Wenn man nur will.

Und ja, dan werden Zoos zu Hochsicherheitsknast, wie Herr Goldner schreibt. Aber so lange es noch Zoos gibt, wäre das besser wie die heutige Praxis.
Und ob Zoos in ihren heutigen Form noch lange bestehen, ist schon längst keine Frage mehr in Kreisen die politische und soziale Einfluss haben: Das werden sie nicht.

Egal was man tut und bedenkt, es ist vor allem dieses festhalten an alte Verhaltensweisen und verfluchte Traditionen, was mich wutend macht. Eigentlich sollte man Zoos (oder was danach kommt) jeder 40 Jahre abbrechen - und nach den neuesten Einsichten neu erbauen.

 
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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#3 von ConnyHH , 27.03.2017 18:46

@Frans
Du hast Deine Gedanken und Ideen sehr gut niedergeschrieben und ich kann mich dem nur voll und ganz anschliessen. Eine Technik mit einem Netz, welches über das Tier (ab)geworfen wird, gibt es ja schon und mit einer Drohne wäre es auch noch um ein Vielfaches einfacher Die technischen Möglichkeiten sind da, warum werden sie nicht genutzt? Klar ist die Anschaffung auch eine finanzielle Geschichte, aber das sollte es doch JEDEM Zoo / Tierpark wert sein, gerade wenn ich dadurch ein ausgebrochenes Tier retten kann und nicht erschiessen muss



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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#4 von Frans , 27.03.2017 18:50

Genau @ConnyHH ,
Übrigens denke ich, das Gewehre, Munition, die entsprechende Gutachtungen und Schiesskursen für das Personal viele Malen teuerer sein wie einen Drone mit Netz.
Aber wie gesagt, Zoos und neue Gedanken: es sind meistens zwei Planeten.

 
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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#5 von ConnyHH , 27.03.2017 18:55

@Frans

Zitat
Übrigens denke ich, das Gewehre, Munition, die entsprechende Gutachtungen und Schiesskursen für das Personal viele Malen teuerer sein wie einen Drone mit Netz.



Definitiv

Zitat
Aber wie gesagt, Zoos und neue Gedanken: es sind meistens zwei Planeten.



Leider, aber wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, dass ein Umdenken stattfinden wird. Die Frage ist nur, wann...



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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#6 von Frans , 27.03.2017 19:01

Liebe @ConnyHH ,
Ich habe keine Gabe der Prophezeiung, aber für mich seht es ganz einfach aus: Entweder die Zooleitungen denken um, entweder wird für sie umgedacht.
Ähnlich wie es beim Zirkussen gegangen ist.

 
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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#7 von ConnyHH , 27.03.2017 19:09

@Frans
Sehr gut formuliert und auf den Punkt gebracht



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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#8 von GiselaH , 27.03.2017 19:11

Ob alle Vorwürfe, die in dem Artikel genannt werden, tatsächlich begründet sind, das kann man als Außenstehender nicht beurteilen.
Ich weiß, dass die Sicherheitsauflagen und die Notfallpläne in Zoos sehr eng gestrickt sind.
Aber mich macht traurig, dass es tatsächlich eine Möglichkeit gegeben hätte, den Bären zu fangen und das nur deshalb nicht geschehen ist, weil das dafür erforderliche Equipment nicht vorhanden war.

Zitat
Auch auf die Frage, weshalb keine sogenannte Netgun eingesetzt wurde, wusste Boer keine zufriedenstellende Antwort zu geben. Mit einer Netgun wird mittels Luftdruck- beziehungsweise CO2-Kartusche auf bis zu 20 Meter genau ein Fangnetz abgefeuert. Ein Tier kann so völlig verletzungsfrei eingefangen werden. So ein Fangnetz wird in jedem Tierheim und in jeder Polizeidienststelle vorgehalten. Nach einigem Hin und Her musste Direktor Boer letztlich zugeben, dass der Zoo Osnabrück über kein derartiges Gerät verfügt. Man überlege aber, eines anzuschaffen.



Im Übrigen teile ich die Meinung von Frans, dass Zoos sich in den nächsten Jahren verändern müssen und damit meine ich nicht, in Richtung von Vergnügungsparks für Menschen, in denen Tiere gezeigt werden.

 
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RE: Plädoyer gegen Zoos - Einfach abgeknallt

#9 von Ludmila , 27.03.2017 20:41

Es ist einfacher die Situation hinter her zu analysieren, als mittendrin zu sein. Ich kann nicht beurteilen, ob die Vorwürfe stimmen oder nicht. Ich weiß nur, dass Tips geliebt wurde. Die Pfleger und der Direktor sind sehr traurig. Jetzt kann man überlegen, was geändert werden soll. Man kann Netguns beschaffen. Man wird nie 100% Sicherheit erreichen. Die Menschen machen immer Fehler.

 
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