RE: Tierpark 2020+

#16 von ConnyHH , 22.06.2011 23:38

Raubtierhaus wird erneuert

Das Alfred-Brehm-Haus im Tierpark Berlin soll für zehn Millionen Euro saniert werden. Mit der Erneuerung des Raubtierhauses könne 40 Prozent Energie oder 887 Tonnen CO2-Ausstoß eingespart werden, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt mit. Stahl- und Glaselemente der Fassade sollen saniert sowie Fenster und Türen ausgetauscht werden. Von den zehn Millionen Euro kommen 4,2 Millionen Euro von der EU, 2,2 Millionen von der Umweltverwaltung, 3,3 Millionen Euro von der Lotto-Stiftung und 300.000 Euro vom Tierpark selbst.

Unterdessen debattierte der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses über die Rettung des Tierparks. Die Geschäftsführung des Zoos und Tierparks legten dem Ausschuss in einem Zwischenbericht ihre Pläne dar. Hintergrund sind die hohen Verluste, die der Tierpark in den vergangenen Jahren gemacht hat. Mit einem Zukunftsprogramm bis zum Jahr 2020 soll der Tierpark wieder schwarze Zahlen schreiben. Insgesamt 80 Millionen Euro will der Park in die Hand nehmen, um etwa mehr Führungen anzubieten und damit mehr Besucher anzulocken. Das Geld soll teilweise vom Land Berlin kommen, wie viel wurde aber nicht genannt.

Die Finanzverwaltung hält die Pläne der Geschäftsführung aber für zu kostspielig. In den kommenden Haushaltsberatungen im Abgeordnetenhaus soll der Tierpark erneut Thema sein.

Quelle: welt online / 22.06.11



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RE: Tierpark 2020+

#17 von ConnyHH , 22.06.2011 23:43

Zoo will Geld für Tierpark Friedrichsfelde

Dem Berliner Zoo geht es finanziell schlecht. Der Rückgang der Besucherzahlen macht es schwer, genügend Geld für die Versorgung der Tiere aufzubringen. Hinzukommt der schlechte Ruf des Zoos nach dem Tod der beiden Publikumslieblinge Eisbär Knut und Elefantenbaby Ko Raya. Nun verlangt der Zoo 80 Millionen Euro Unterstützung von der Stadt Berlin für den finanziell klammen Tierpark in Friedrichsfelde. Dahinter steht der Wunsch, dass Gelände attraktiver zu machen. Die Wunschliste ist der Finanzverwaltung des Senats aber viel zu teuer.

Video: http://www.tvb.de/newsmeldung/datum/201 ... felde.html

Quelle: tvb.de / 22.06.11



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RE: Tierpark 2020+

#18 von Spirit Bear ( gelöscht ) , 23.06.2011 11:22

Ein Zoobesuch soll Freude bereiten. Niemand sollte diese Einrichtungen deprimiert verlassen müssen.

Das Wichtigste ist die Haltung der Tiere. Es gibt sehr viel, was man tun könnte.

Warum ein Riesenkonzept? Würden sich die Haltungsbedingungen ändern?

Spirit Bear

RE: Tierpark 2020+

#19 von ConnyHH , 23.06.2011 11:25

Und das schreibt die Berliner Morgenpost:

Konzept vorgestellt - Tierpark soll zur "Erlebniswelt Galapagos" werden

Zitat
Der Tierpark will in den kommenden Jahren 80 Millionen Euro investieren, um mehr Besucher anzulocken und das Defizit auszugleichen. Ein entsprechendes Konzept stellten die Direktoren des Tierparks und des Zoos, Gabriele Thöne und Bernhard Blaszkiewitz, am Mittwoch dem parlamentarischen Hauptausschuss im Abgeordnetenhaus vor.

Demnach soll auf dem Gelände in Friedrichsfelde eine "Reise durch die Evolution - Erlebniswelt Galapagos" entstehen. Das bedeute eine völlige Neukonzeption für den Tierpark, sagte die kaufmännische Direktorin, Gabriele Thöne. Allerdings ist noch vollkommen unklar, wer die 80 Millionen Euro für das ehrgeizige Vorhaben bezahlen soll, räumte Thöne vor den Parlamentariern ein. Die Finanzverwaltung begrüßte, dass der Tierpark ein Konzept zur zukünftigen Gestaltung vorgelegt habe, hält aber einige Ziele "für zu ambitioniert und kostenintensiv", heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung. Erste Ansätze des Tierparks, die Attraktivität zu steigern, "dürften jedoch keinesfalls ausreichen, um die Ertragslage nachhaltig zu steigern", heißt es in dem Schreiben weiter.

Nach den Plänen des Zoo-Direktors Blaszkiewitz benötigt der Tierpark zur Umsetzung seiner Pläne 27 Millionen Euro bis 2013 und bis 2016 weitere 60 Millionen Euro. Darüber hinaus sind weitere Investitionen bis zum Jahr 2020 geplant. Am Ende soll eine "einzigartige Kombination aus Tier-, Bildungs-, Kultur- und Parkerlebnis" in Friedrichsfelde entstehen, heißt es in dem Konzept. Als "Leuchtturmprojekt" soll die Erlebniswelt Galapagos neu entstehen, in der Besucher Einblicke in die Zusammenhänge von Ökologie und Evolution erhalten sollen. In dem Neubau sollen unterschiedliche thematische Ausstellungen vom Urknall bis hin zu aktuellen Erkenntnissen der Medizin gezeigt werden. Wie auch in der Ausstellung Spectrum der Wissenschaft neben dem Technikmuseum können die Besucher hier dann auch Experimente selbst durchführen, so die Idee.

Zur Realisierung der Pläne will der Tierpark private Investoren gewinnen. Ähnliche Projekte der Zoos in Hannover und Leipzig hätten mehr als 100 Millionen Euro gekostet, die weitgehend von der Kommune und dem Land getragen wurden. Insgesamt sollen vier neue Erlebniswelten geschaffen werden, um die Attraktivität des Tierparks zu erhöhen. Die Direktion rechnet mit einem Besucherzuwachs von rund 600 000.

Derzeit besuchen rund eine Million Menschen den Tierpark, der Großteil davon stammt aus der direkten Nachbarschaft in Lichtenberg, sagte Thöne am Mittwoch. Das Ziel sei deshalb, die Einrichtung künftig als gesamtberliner Einrichtung zu vermarkten und bei Touristen bekannter zu machen.

Besserer Service für Besucher
Neben den neu entstehenden Gebäuden will der Tierpark auch bestehende Häuser modernisieren und den Besucherservice verbessern. So soll ein Programm für die Sommerferien erarbeitet und die Veranstaltung "Winterzauber" etabliert werden. Außerdem will die Direktion das gastronomische Angebot verbessern.

Alle Fraktionen begrüßen die Pläne des Tierparks, wenn auch die Finanzierung noch nicht gesichert sei. Die Grünen kündigten eine "wohlwollende Prüfung" des Konzeptes an. "Wir wollen den Tierpark nicht schließen, aber so wie bisher kann es auch nicht weitergehen", sagte der Haushaltsexperte der Partei, Jochen Esser. Die FDP lobte, dass mit den Plänen dem Tierpark eine Perspektive aufgezeigt werde. CDU-Haushälter Gregor Hoffmann, in dessen Wahlkreis sich der Tierpark befindet, zeigte sich begeistert von dem Konzept. Die Sozialdemokraten sehen dadurch die Potenziale des Tierparks gestärkt und die Linke lobte, dass der Bildungs- und Kulturaspekt des Tierparks betont werde.

Der Tierpark ist eine Tochter der Zoo AG und erhält 2011 vom Senat einen Zuschuss von 6,37 Millionen Euro, der Zoo 1,3 Millionen Euro. Im Gegensatz zum Zoo kam der Tierpark im vergangenen Jahr nicht mit dem Geld aus.



Quelle: morgenpost.de / 23.06.11 / 2.24 Uhr



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RE: Tierpark 2020+

#20 von Spirit Bear ( gelöscht ) , 23.06.2011 11:33

Zitat
Nach den Plänen des Zoo-Direktors Blaszkiewitz benötigt der Tierpark zur Umsetzung seiner Pläne 27 Millionen Euro bis 2013 und bis 2016 weitere 60 Millionen Euro. Darüber hinaus sind weitere Investitionen bis zum Jahr 2020 geplant.



Ein Klasse Alibi.

;-)

Spirit Bear

RE: Tierpark 2020+

#21 von ConnyHH , 23.06.2011 12:14

Ja, so hat er sich ersteinmal eine ganze Menge Luft & Zeit verschafft... :roll:

Was soll man dazu noch sagen.... :think: :seufz:



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RE: Tierpark 2020+

#22 von Viktor , 23.06.2011 23:09

Ja, das kommt mir bekannt vor: wenn Top-Manager in der Kritik stehen, treten sie die Flucht nach vorn an. Nun liegt der Ball erstmal bei den Kritikern.

Nur, wie authentisch ist es, wenn jemand, der bislang immer sehr deutliche, ablehnende Worte zu modernen Erlebniszoos wie z.B. Hannover gefunden hat, jetzt selbst solche Konzepte hervorzaubert? Dennoch würde ich es begrüßen, wenn es zumindest in Teilen umgesetzt würde.

Vielleicht trifft hier ja (in einer kleinen Modifikation) die bekannte Weisheit des großen Satirikers Robert Gernhardt zu:

Die größten Kritiker der Elche sind selber welche!

Schön wäre es.

:winkewinke: Viktor


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RE: Tierpark 2020+

#23 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 24.06.2011 11:48

Wir können unsere Ideen einbringen!

Das Bezirksamt Lichtenberg ermöglicht es allen Interessierten Tierparkbesuchern ihre Ideen für eine Veränderungsvorschläge für den Tierpark einzubringen. Hier ist der link zu dem entsprechenden Formular http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/pol ... rforum.php

Zitat
Unter dem Motto "Visionen 2020" können Sie sich an der öffentlichen Diskussion zur Zukunft des Tierparks beteiligen. Egal, ob Sie vom Fach sind oder nicht. Ihre Ideen und Meinungen zählen. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail.

Zwei Grundsätze sind allerdings zu berücksichtigen:
? 1. Im Mittelpunkt aller Überlegungen sollen die Tiere stehen.
? 2. Friedrichsfelde soll ein Landschaftstierpark bleiben.


Ihr könnt bis zu 12 000 Zeichen schreiben und bis zu drei Dateien bis zusammen max. 2 MB anhängen und auch mitteilen ob die Ideen veröffentlicht werden dürfen. Zu bis jetzt eingereichten Ideen, die veröffentlicht wurden, geht es hier http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/pol ... laege.html

Und jetzt wird wieder in die Hände gespruckt....... :D

Barbara

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RE: Tierpark 2020+

#24 von Spirit Bear ( gelöscht ) , 25.06.2011 08:34

Mein Vorschlag bezieht sich nicht nur auf ein Zukunftsprojekt...

...sondern auch auf Soforthilfe: eine Verbesserung der Haltungs-und Pflegebedingungen ohne Millionenhilfe.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/von-ma...en/4306186.html

Zitat
"Alle fleischfressenden Tiere im Zoo müssen zusammen am Tag mit knapp 100 Kilogramm Fleisch auskommen. Das sind durchschnittlich 630 Gramm für jedes Raubier am Tag.

In anderen Zoos und Tiergärten ist die Fleischportion für grosse Raubtiere täglich mehrere Kilogramm schwer.

Es ist nicht so, dass dem Zoo das Geld für grosszügige Futterportionen fehlt. Auf den Zookonten warten hohe zweistellige Millionsummen darauf für die Tiere ausgegeben zu werden.

Im Zoologischen Garten werden die Tiere mit Naturmaterialien beschäftigt und gefüttert.Für alle Tiere zusammen wurden im Jahr 2010 80 Kilogramm (!) Laub aus den Berliner Forsten geholt. Das sind pro Säugetier 28 Gramm Beschäftigungsmaterial im Jahr! Kritiker sagen, dass das Beschäftigungsmaterial nur für Filmaufnahmen in die Gehege gelegt wird. Bei den Mengen könnte das stimmen. Es sind am Tag 200 Gramm für alle Säugetiere zusammen. Vermutlich gibt es eine Lostrommel und jeden Tag wird ein Los gezogen dafür, welches Tier heute sein Zweiglein bekommt."



Anmerkung der Moderatoren: Hierbei handelt es sich um einen Leserkommentar zu dem Tagesspiegelbericht

Spirit Bear

RE: Tierpark 2020+

#25 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 02.02.2012 17:16

Der lange Weg nach Galapagos

Donnerstag, 2. Februar 2012 02:47 - Von Tanja Laninger

Ein halbes Jahr etwa ist es her, dass Berlins Haushaltspolitiker auf Galapagos waren. Gedanklich zumindest. Die Galapagos-Vision ist ein Kernstück des Masterplans für den größten Landschafts-Tiergarten Europas: den Tierpark. Mit rund 80 Millionen Euro soll die 160-Hektar-Anlage in Friedrichsfelde umgewandelt werden. Mehr als ein Papiertiger ist es noch nicht.
"Ich brauche Geld", sagt die kaufmännische Geschäftsführerin von Zoo und Tierpark, Gabriele Thöne. Ihr fehlt eine Viertelmillion Euro für Marketing, zum Planen und Verdeutlichen. Für Fotos und Illustrationen und für Personal, das die Ideen für potenzielle Investoren visualisiert. Denn der den Abgeordneten am 9. Juni 2011 vorgelegte Masterplan besteht nur aus Buchstaben, Kästchen und Pfeilen. Nun verhandelt Thöne mit dem Land "vor allem bezüglich der finanziellen Zuwendungen und ihrer Höhe".

Diese Gespräche dauern an. "Nicht ohne Grund", sagt der SPD-Politiker Daniel Buchholz. Denn am Ende wolle das Land Berlin keinen erhöhten Eintrittspreis, wie es nach den spektakulären Umbauten in den Zoos Leipzig und Hannover der Fall war. Er rechnet mit einer abgespeckten Version. Denn schon am Anfang hat die Senatsverwaltung für Finanzen den Masterplan als zu aufwendig und kostenintensiv bezeichnet. Das Land spart - wie beim Zoo, der wegen hoher Besucherzahlen ab 2012 keinen Cent Zuwendung mehr erhält. Anders sieht es beim finanziell angeschlagenen Tierpark aus. Dessen Rücklagen betrugen vor zwei Jahren noch 2,89 Millionen Euro. Für 2012 sind im Wirtschaftsplan nur noch 1,79 Millionen Euro angesetzt. "Der Tierpark kann seine Defizite nicht mehr ausgleichen. Er muss höhere Einnahmen erzielen", sagt der CDU-Abgeordnete Alexander Herrmann. Damit meint er Eintritte und Spenden, Sponsoren und Erbschaften - nicht die Abschlagszahlung von 2,6 Millionen Euro, die das Land Berlin für 2012 bereits geleistet hat. Insgesamt haben die Abgeordneten 6,2 Millionen Euro vorgesehen, und für kommendes Jahr 6,07 Millionen Euro. Der Haushalt wird beraten.

GALAPAGOS ALS ZENTRUM FÜR EVOLUTION

Derweil wirbt Thöne für den Tierpark und seine Zukunft. Sie gilt als große Befürworterin des "Leuchtturmprojekts": der Galapagos-Idee und dem Zentrum für Evolution. "Galapagos soll das Außen mit dem Innen verbinden. Im Park zeigen wir die Tiere, die Ergebnisse der Evolution. Im Haus greifen wir das didaktisch auf: Woher kommt Leben, ist Weiterentwicklung möglich?" Das Ganze soll über Mal- und Leseecken hinausgehen: mit Labor- und Mikroskopierplätzen, Sehtests und Computeranimationen, Tauchsimulationen Filmen, Laser. Kurzum: viel Technik. Die ist teuer, mit 20 Millionen Euro rechnet Thöne heute schon, ohne Detailplanung zu Standort und Fläche, Einrichtung und Ausstattung. Für das Haus kann Thöne sich private Betreiber vorstellen.

SÜDOSTASIENHAUS HAT PRIORITÄT

Herrmann, Buchholz und die Grünen-Politikerin Claudia Hämmerling halten Galapagos für eine gute Idee. Herrmann¸ der schon mit seinem Kind vor Ort war, ergänzt: "Kurzfristig sollte das gastronomische Angebot verbessert werden."
Für Tierpark-Direktor Bernhard Blaszkiewitz stand schon immer das für zehn Millionen Euro geplante Südostasienhaus an erster Stelle, als "Bau, in dem der Besucher auch Tiere sehen kann", vom Hornvogel bis zum Orang-Utan. Der Tierpark bekäme damit Menschenaffen zurück in den Bestand, der Zoo müsste Affen abgeben. Thöne hat sich nun der Priorität ihres Vorstandskollegen angeschlossen und damit Abstimmungsprobleme gegenüber der Senatsverwaltung für Finanzen behoben. Immerhin halten beide, Geschäftsführerin Thöne wie Direktor Blaszkiewitz, den Umbau der Tropenhalle - der noch in den Masterplan eingeschrieben wurde - im Alfred-Brehm-Haus für einen Erfolg. Im September 2011 begonnen, soll er zu Weihnachten enden - inklusive Rundgang in fünf Metern Höhe, wo Besucher Auge in Auge mit Indischen Flughunden sind. Die Kosten belaufen sich auf 9,6 Millionen Euro, finanziert aus Lottomitteln (3,3 Millionen Euro), dem Land Berlin und dem Umweltentlastungsprogramm der Europäischen Union.

Einen Erfolg nennt Thöne auch die Anschaffung von 50 Bollerwagen und Unterständen. Was klein-klein klingt, ist für den Politiker Buchholz der erste Stein im Mosaik Erlebnispark. "Der Tierpark wird kein Disneyland, aber er soll mehr Erholung bieten. Dazu gehört, dass Familien mit Kindern die Fläche erobern können."
Unter Punkt 1 stehen im Masterplan "Werbung und PR". Die kann man schon sehen: von riesigen Postern in der Stadt bis zu Morphing-Spots, in denen sich Schauspieler wie Brigitte Grothum, Entertainer Dieter Hallervorden oder Boxtrainer Ulli Wegner in jugendliche Zoobesucher zurückverwandeln.

Eine Schlappe musste die Marketing-Abteilung der Zoo-AG dagegen bei einem finanziell bedeutenden Sponsor einstecken. Die GSW Immobilien AG hat ihren Vertrag gekündigt. Bislang soll das Unternehmen jährlich 60 000 Euro zur Verfügung gestellt haben. So wurde 2005 die Schließung der Zooschule verhindert. Die GSW plant nun einen Wechsel und will ab Mai mit der Gemeinschaft der Förderer für Tierpark und Zoo zusammenarbeiten - davon hat dann auch der Tierpark mehr. Gabriele Thöne sieht ihre Öffentlichkeitsarbeit dennoch als Erfolg. So kamen 2011 trotz verregneter Sommermonate mehr als eine Million Besucher in den Tierpark. Man liegt wenigstens im Trend. Zoos boomen, wie Peter Dollinger vom Verband Deutscher Zoodirektoren mit Blick auf die Besucherzahlen sagt: "Von 1999 bis 2010 lag die Zunahme bei 21,5 Prozent." Für 2011 vermutet er "ein neues Rekordjahr".

"Der Tierpark hat mehr als eine Million Besucher. Die PR stimmt."

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RE: Tierpark 2020+

#26 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 02.02.2012 17:18

Beim letzten Berliner Tierschutztag war kein Vertreter der CDU amwesend!

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RE: Tierpark 2020+

#27 von water , 02.02.2012 18:21

Wenn sich ein Besuch lohnt und man auch auf Interessen der Besucher eingeht, dann ist ein höherer Preis nicht undenkbar. Das Beispiel, welches hier genannt wird, Hannover, bietet so ein wunderschönes Zooerlebnis, dass einige Berliner sogar die Bahnfahrtkosten mit in Kauf nehmen.

Hier ist lehrreiches (auch hier gibt es Wissenspfade) , tierisches und gastronomisches gut kombiniert. Es ist kein Disneyland, sondern ein Zoo indem es Spaß macht. Und bei dem es sich lohnt, etwas mehr zu zahlen.
Wenn man am Mikroskop und anderen lehrreichen Sachen herumexperementieren soll, weiß ich nicht, ob dann auch noch ein Tierparkbesuch zu schaffen ist. Die Konzentration gerade von Kindern und Jugendlichen lässt schneller nach. Dies wäre etwas für ein vorgelagertes (ausserhalb des Tierparks) Haus.
Vielleicht sollte man für eine solche Planung auch zoofremde Fachleute mit ins Boot nehmen.

 
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RE: Tierpark 2020+

#28 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 02.02.2012 19:11

Hallo water,
das gleiche dachte ich auch. Wenn man dieses Haus durchwandert hat ist Nachmittag und kaum noch Zeit für den Tierpark. Es müßte ausgegliedert werden.
Auch der Umbau der Tropenhalle im Alfred-Brehm Haus ist für Besucher da. Ist deshalb mehr Platz für die Tiere im vollgestopften Haus? Nein.
Was mir auch gänzlich fehlt ist, abgesehen von Bollerwagen und Unterständen, der Bezug zum Tierpark und den dort lebenden Tieren.
Meiner Meinung nach, hätte man das Geld direkt IN den Tierpark investieren sollen, z.B. große mit Pflanzen bewachsene Außenanlagen der Raubkatzen und größere Innenkäfige. Eine Eisbäranlage, die dem heutigen Standard entspricht, ein Umbau des Papageienhauses, um nur drei Beispiele zu nennen.

water

Zitat
Hannover. Hier ist lehrreiches (auch hier gibt es Wissenspfade), tierisches und gastronomisches gut kombiniert. Es ist kein Disneyland, sondern ein Zoo indem es Spaß macht. Und bei dem es sich lohnt, etwas mehr zu zahlen.

So denke ich auch.

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RE: Tierpark 2020+

#29 von ConnyHH , 22.08.2012 11:30

Erlebniswelt

Tierpark fehlt eine Million Euro
BM 21.08.12, von Jens Anker

Zitat
Der Plan für die geplante Erlebniswelt stockt. Bislang sind keine Sponsoren gefunden worden.

Der Tierpark Berlin schreibt auch in diesem Jahr rote Zahlen. Nach dem aktuellen Wirtschaftsbericht des Tierparks wird am Ende dieses Jahres ein Fehlbetrag in Höhe von einer Million Euro zu Buche schlagen. Die Tierpark GmbH wird das Defizit in diesem Jahr aus ihren Rücklagen ausgleichen. Auch die Umsetzung des Masterplans Tierpark 2020 Plus stockt. Nach den Vorgaben der Finanzverwaltung soll ein Großteil der nötigen Investitionen aus Drittmitteln eingeworben werden. Der Wirtschaftsplan sieht jedoch in diesem Jahr keine Einnahmen durch Drittmittel vor. Sollte Europas größter Landschaftstierpark auch im kommenden Jahr ein negatives Ergebnis erzielen, wären die Rücklagen aufgebraucht.

Der 1955 gegründete Tierpark erhält vom Land Berlin jährlich einen Zuschuss in Höhe von rund sechs Millionen Euro. Dennoch schreibt die Anlage, die von 1955 bis 1990 vom Zoologen Heinrich Dathe geleitet wurde, regelmäßig rote Zahlen. Die Senatsfinanzverwaltung sieht den Tierpark nun in der Pflicht. "Konzepte zu entwickeln, um die Wirtschaftlichkeit des Tierparks zu stärken, ist Aufgabe der Geschäftsführung des Tierparks", sagte ein Sprecher von Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos).

Reise durch die Evolution

Im vergangenen Jahr hatte Zoochef Bernhard Blaszkiewitz zusammen mit der Finanzchefin von Zoo und Tierpark, Gabriele Thöne, den "Masterplan Tierpark 2020 Plus" vorgestellt. Demnach soll auf dem Gelände in Friedrichsfelde in den kommenden Jahren eine "Reise durch die Evolution - Erlebniswelt Galapagos" entstehen. Dafür benötigt der Tierpark zur Umsetzung seiner Pläne 27 Millionen Euro bis 2013 und bis 2016 weitere 60 Millionen Euro. Darüber hinaus sind weitere Investitionen bis zum Jahr 2020 geplant. Am Ende soll eine "einzigartige Kombination aus Tier-, Bildungs-, Kultur- und Parkerlebnis" in Friedrichsfelde entstehen, heißt es in dem Konzept. Als "Leuchtturmprojekt" soll die Erlebniswelt Galapagos neu entstehen, in der Besucher Einblicke in die Zusammenhänge von Ökologie und Evolution erhalten sollen. In dem Neubau sollen Ausstellungen vom Urknall bis hin zu aktuellen Erkenntnissen der Medizin gezeigt werden. Wie auch in der Ausstellung Spectrum der Wissenschaft neben dem Technikmuseum in Kreuzberg können die Besucher dort dann auch Experimente selbst durchführen, so die Idee.

Zur Realisierung der Pläne will der Tierpark private Investoren gewinnen. Doch die blieben bislang aus. Deshalb will der Tierpark in diesem Herbst noch einmal mit dem Berliner Abgeordnetenhaus verhandeln. "Wir brauchen eine Initialförderung durch das Land", sagt Finanzchefin Thöne.

Ähnliche Projekte der Zoos in Hannover und Leipzig hätten mehr als 100 Millionen Euro gekostet, die weitgehend von den Kommunen und dem jeweiligen Bundesland getragen worden seien. Insgesamt sollen vier neue Erlebniswelten geschaffen werden, um die Attraktivität des Tierparks zu erhöhen. Die Direktion rechnet nach dem Ausbau der geplanten Erlebniswelt mit einem Besucherzuwachs von rund 600.000 - und damit einem ausgeglichenen Haushalt. Derzeit besuchen rund eine Million Menschen den Tierpark, der Großteil davon stammt aus der direkten Nachbarschaft in Lichtenberg.

Die Grünen im Abgeordnetenhaus sehen den Senat gefordert, über die Zukunft des Tierparks zu entscheiden. "Das Land muss die unternehmerische Entscheidung treffen, ob es dem Tierpark durch Investitionen in Höhe von rund 80 Millionen Euro zu einem eigenständigen Profil verhelfen will oder nicht", sagte der Haushaltsexperte der Grünen, Jochen Esser. Wegen der Stadtrandlage und der Bestandskosten werde der Tierpark nicht kostendeckend arbeiten können, sollte er nicht ein eigenständiges Profil entwickeln. Nur so könnten neue Besucherströme nach Friedrichsfelde gelockt werden.

Touristen bevorzugen den Zoo

Das sieht der Tierpark ähnlich. "Wir konzentrieren uns auf ältere Besucher, Bustourismus, Touristen, die neben der kulturellen Vielfalt auch die Natur in der Stadt suchen, und Familientouristen, die Attraktionen zusammen mit ihren Kindern erleben wollen", sagt Finanzchefin Thöne. Bislang strömen die Touristen vor allem in den zentral gelegenen Zoo, der mit U-Bahn, S-Bahn, Bus auch sehr gut ohne Auto zu erreichen ist.

Thöne spricht sich deshalb dafür aus, in einem ersten Schritt den Ausbau des Streichelzoos mit Spielflächen zu einer Ausflugsstätte für Familien voranzubringen. Dazu erhofft sich der Tierpark in den Verhandlungen mit dem Land eine Anschubfinanzierung in Höhe von fünf Millionen Euro. Die Gespräche darüber will der Tierpark im Rahmen der anstehenden Haushaltsverhandlungen für den neuen Doppelhaushalt aufnehmen.

Thöne appelliert an den Senat, Zoo und Tierpark gleichermaßen zu erhalten und auszubauen. "Mit Zoo und Tierpark verfügt Berlin über eine einzigartige Kombination. Wir brauchen eine Stadt, die sich dazu bekennt", sagte Thöne. Keine andere Stadt verfüge über einen Landschaftsgarten mit Tierbestand wie den Tierpark, der mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen sei.
© Berliner Morgenpost 2012 - Alle Rechte vorbehalten



Quelle:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/be ... -Euro.html

:?



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RE: Tierpark 2020+

#30 von ConnyHH , 23.01.2013 08:58

Hoffen auf Erlebniswelt
22./23.0113 / 00:00 Uhr / von Christoph Stollowsky

Der Tierpark macht Verlust, hat zu wenige Besucher – aber die großen Zukunftspläne kommen kaum voran.

Der Aufsichtsrat von Zoo und Tierpark ist derzeit heftig gefordert. Montagabend einigte sich dessen Präsidium bei einer Sondersitzung wie berichtet auf einen Kompromiss, um den umstrittenen Zoo- und Tierparkchef Bernhard Blaszkiewitz noch im Amt zu halten. Es ging um die jüngsten Vorwürfe, er habe Mitarbeiterinnen in den Akten frauenfeindlich bezeichnet. Und schon Anfang Februar kommen die Aufsichtsräte zu einer weiteren Krisensitzung zusammen. Dann geht es um die prekäre Finanzsituation des Tierparks in Friedrichsfelde, der 2013 wohl 1,1 Millionen Euro Verlust machen wird....

Quelle und ganzer Bericht:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/hoffe ... 71642.html

Mann Mann Mann....
Wo man hinschaut ist nur "Murks", weil Dr. B. mit seinem antiquarischen Denken und Handeln alles und jeden ausbremst. :wall:

:roll:



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